Unsere Katzen sind weit mehr als nur Haustiere – sie sind eigenwillige Mitbewohner mit einem starken Charakter, voller Neugier, Intelligenz und Sensibilität. Viele Katzenhalter:innen stellen sich früher oder später die Frage: „Wie kann ich meine Katze wirklich glücklich machen?“ Die Antwort liegt oft in den kleinen Dingen. Vor allem dann, wenn sie mit Liebe selbst gemacht sind.
DIY-Projekte für Katzen bieten nicht nur kreative Abwechslung für dich – sie sorgen auch für geistige und körperliche Auslastung deiner Katze, schaffen Geborgenheit und stärken eure Beziehung.
Gemeinsame Zeit beginnt beim Aufbau
Ein neuer Kratzbaum? Ein Fummelspiel? Oder ein kuscheliger Rückzugsort? Bevor du beginnst, lass deine Katze zusehen, schnuppern und vielleicht schon mit einzelnen Elementen spielen. Viele Katzen sind fasziniert von Werkzeuggeräuschen, Schrauben oder Stoffen – und springen oft schon auf das erste montierte Podest, bevor es fertig ist.
Dieser Moment der Neugier und Vorfreude ist wertvoll: Deine Katze verbindet das neue Objekt sofort mit etwas Positivem – und mit dir.

Aus Altpapier wird ein Abenteuerspielplatz: Das Kartonhaus
Eines der einfachsten und gleichzeitig beliebtesten DIY-Projekte ist das klassische Katzenhaus aus Karton. Nimm einen großen, stabilen Versandkarton – z. B. von deiner letzten Onlinebestellung – und schneide mehrere kleine Eingänge und Fenster hinein. Mit etwas Kreativität kannst du daraus ein ganzes Mehrraum-System bauen, das du mit einer Decke auslegst oder mit Spielzeug bestückst.
Tipp: Achte auf mehrere Ebenen – Katzen lieben es, sich zu verstecken, aber auch erhöht zu liegen und ihre Umgebung zu beobachten. Mit übereinander gestapelten Kartons, die du mit Klebeband fixierst, entsteht schnell ein echter Kletterturm.
Und das Beste? Du musst nichts kaufen – nur mit Schere, Teppichmesser und etwas Fantasie loslegen.
Beschäftigung für schlaue Katzenköpfe
Katzen brauchen nicht nur Streicheleinheiten, sondern auch geistige Herausforderungen. Selbstgemachte Spiele helfen, Langeweile zu vermeiden – besonders bei Wohnungskatzen.
Hier einige einfache Ideen:
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Fummelkarton: Befülle eine leere Taschentuchbox oder einen Eierkarton mit kleinen Snacks und Papierkügelchen – so muss sich deine Katze ihren Snack „erarbeiten“.
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Klickspiel mit Papiertürmen: Baue kleine Papierrollen-Türme, in denen Snacks versteckt sind – mit der Pfote muss die Katze gezielt „einen Turm einreißen“.
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Filzball aus Stoffresten: Alte Wollreste oder Stoffreste kannst du zusammennähen und zu kleinen Bällen formen. Ein Tropfen Katzenminze innen sorgt für extra Neugier.
Rückzugsorte zum Träumen – selbst gemacht
Katzen verbringen bis zu 16 Stunden am Tag mit Schlafen. Umso wichtiger ist ein Rückzugsort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen. Und genau hier kannst du kreativ werden.
Ein alter Pullover, ein Kissenbezug oder sogar ein kleiner Weidenkorb mit Decke – alles kann mit ein paar Handgriffen zum Katzenbett werden. Besonders beliebt sind Höhlenformen oder „Zelte“ aus Decken über Stühlen, in denen sie sich verkriechen können.
Wenn du deinen DIY-Rückzugsort am Fenster platzierst, hast du gleich zwei Bedürfnisse erfüllt: Sicherheit & Ausblick – das Lieblings-TV-Programm deiner Katze.
Liebe geht durch den Magen – auch bei Katzen
Kochen für Katzen? Ja, das geht – aber mit Bedacht. Viele Besitzer:innen möchten ihren Tieren etwas Gutes tun, wissen aber nicht, was erlaubt ist. Hier ein paar DIY-Küchentipps:
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Gedämpftes Hühnerfleisch (ohne Gewürze oder Salz) ist ideal als Snack.
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Kürbis oder Karotte püriert, in kleinen Mengen untergemischt.
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Thunfisch in Wasser, gelegentlich als Highlight.
Wichtig: Kein rohes Schweinefleisch, keine Zwiebeln, kein Knoblauch, keine Schokolade oder gesalzene Speisen! Im Zweifel immer Rücksprache mit Tierärzt:innen halten.
Gemeinsame Rituale und liebevolle Gewohnheiten
Viele Katzen lieben feste Abläufe. Wenn du regelmäßig kleine DIY-Spiele oder besondere Plätze in den Alltag einbaust, wird deine Katze nicht nur entspannter, sondern auch aktiver. Spiele mit Schnüren, Papiertunneln oder kleinen, versteckten Belohnungen können schon wenige Minuten am Tag ihre Stimmung deutlich verbessern.
Ein besonderer Moment: Lass deine Katze morgens zusehen, wie du ihr ein Spielzeug bastelst. Die Neugierde, das Warten und das finale Überreichen – all das stärkt eure Bindung und macht deinen Alltag schöner.
Fazit: DIY bedeutet Aufmerksamkeit
Egal ob Kratzbaum, Kartonhaus, Spielzeug oder gesunde Snacks – bei DIY-Projekten geht es nicht um Perfektion, sondern um Nähe, Kreativität und Zuwendung. Deine Katze spürt das – und wird dich mit Vertrauen, Freude und kleinen Schnurrmomenten belohnen.
„Wer seine Katze kennt, weiß, dass sie nicht viel braucht. Nur einen Menschen, der sie wirklich sieht.“
Also schnapp dir einen Karton, eine Schere, etwas Zeit – und fang an. Deine Katze wartet schon.