Wenn die Tage länger werden, die Sonne höher steht und sich der Alltag verschiebt, bemerken nicht nur wir Menschen die Veränderung – auch unsere Katzen reagieren auf Sommerzeit und Hitze ganz individuell. Viele Halter:innen wundern sich: „Warum ist meine Katze im Sommer so schläfrig?“ oder „Verhält sie sich plötzlich anders?“ Die Antwort ist: Ja – und das ist ganz normal.
Sommermodus: Katzen passen sich der Hitze an
Im Sommer reduzieren Katzen häufig ihre Aktivität. Die Hitze sorgt dafür, dass sie sich lieber an kühle, schattige Orte zurückziehen und viele Stunden des Tages verschlafen. Das ist kein Grund zur Sorge – vielmehr ein cleverer Anpassungsmechanismus. Katzen sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Sie ruhen bei hohen Temperaturen tagsüber und werden erst gegen Abend wieder munter.
Manche Katzen schlafen in der Sommerzeit sogar mehr als 18 Stunden täglich. Auch das Trinkverhalten verändert sich oft: Viele Katzen trinken weniger, obwohl ihr Körper mehr Flüssigkeit bräuchte. Frisches Wasser in verschiedenen Räumen, Trinkbrunnen oder feuchtes Nassfutter können hier unterstützen.
Verhalten in der Sommerzeit: Von Trägheit bis Zuneigung
Katzen verhalten sich im Sommer oft ruhiger – manche wirken regelrecht „verschlafen“. Auch das Sozialverhalten kann sich verändern: Während viele Katzen bei Hitze lieber für sich bleiben, suchen andere gezielt die Nähe zum Menschen – vor allem in kühlen Innenräumen oder im Bett am Abend.
Du fragst dich, warum deine Katze plötzlich abends mit ins Bett kommt? Die mildere Abendtemperatur und das Bedürfnis nach Nähe in ruhiger Umgebung spielen hier eine Rolle. Gleichzeitig sind Katzen Gewohnheitstiere – sie orientieren sich an deinem Tagesrhythmus, besonders wenn sich dieser durch die Sommerzeit ändert.
Können Katzen Zeitumstellungen erkennen?
Ja – aber nicht so wie wir. Katzen spüren Veränderungen im Tagesablauf über Licht, Temperatur, Geräusche und die Routinen ihrer Menschen. Wenn plötzlich das Futter eine Stunde früher oder später kommt, kann das zu Irritation führen. Viele Katzen zeigen dann Unruhe, betteln früher oder miauen öfter. Besonders sensible Tiere brauchen einige Tage, bis sie sich umgewöhnt haben.
Auch Hunde, Vögel oder andere Haustiere reagieren auf die Zeitumstellung – sie alle haben eine innere Uhr, die stark von Tageslicht und Regelmäßigkeit geprägt ist. Deshalb ist es sinnvoll, Routinen zur Fütterung, Spielzeit und Schlafenszeit in kleinen Schritten anzupassen, wenn eine Zeitumstellung ansteht.
Wie du deiner Katze durch den Sommer hilfst
Damit es deiner Katze im Sommer gut geht, solltest du auf folgende Dinge achten:
-
Ausreichend frisches Wasser – an mehreren Stellen in der Wohnung
-
Rückzugsorte mit Schatten oder Kühle (z. B. Badezimmerfliesen, Keller, Ventilator auf niedriger Stufe)
-
Leichte Bewegungseinheiten am frühen Morgen oder späten Abend
-
Fellpflege: Regelmäßiges Bürsten hilft, überschüssige Haare loszuwerden und Überhitzung zu vermeiden
-
Anzeichen von Überhitzung erkennen: Hecheln, Unruhe, flache Atmung oder heißer Körper können Warnzeichen sein
Und was ist mit Wildtieren?
Auch Wildtiere wie Vögel oder Rehe folgen ihrem natürlichen Rhythmus, der sich nach Tageslicht richtet. Zeitumstellungen bringen sie nicht direkt durcheinander – aber unsere menschlichen Aktivitäten tun es. Gerade in der Dämmerung kommt es durch veränderte Fahrzeiten zu mehr Wildunfällen. Deshalb gilt: langsam fahren, besonders bei Sonnenauf- und -untergang.
Fazit: Katzen spüren den Sommer – und brauchen Zeit zur Umstellung
Die Sommerzeit bringt für Katzen eine spürbare Veränderung. Hitze, geänderte Tagesabläufe und längere Helligkeit wirken sich auf ihren Schlaf, ihr Verhalten und ihre Aktivität aus. Geduld, Beobachtung und kleine Anpassungen im Alltag helfen deiner Katze, sich wohlzufühlen.
Denn auch wenn sie keine Uhr lesen können – Katzen wissen ganz genau, wann es Zeit für Ruhe, Nähe oder eine kühle Brise ist.